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Zitat
„Der denkende Künstler ist noch eins so viel wert.“
Mit diesem Zitat nach Gottfried Ephraim Lessing kommentiert Hannovers
CDU-Chef Dirk Toepffer die Reaktion des maßgeblich an der aktuellen
Freischütz-Inszenierung der hannoverschen Oper beteiligten
Lichtdesigners Voxi Bärenklau.
Bärenklau hatte die Kritik des kulturpolitischen Sprechers der
CDU-Ratsfraktion Dr. Oliver Kiaman u.a. als „geistigen Dünnschiss“
bezeichnet und Kiaman eine politische Nähe zur AfD unterstellt.
Toepffer hierzu: „Kunst darf kritisch provozieren, muss aber auch Kritik
vertragen können. Wahre Künstler bedienen sich auch in Ihrer Wortwahl
des Floretts und nicht des schweren Säbels. Bärenklau greift lieber zur
Streitaxt und bleibt damit auch seinem Kunststil treu.“
Als besonders traurig kommentiert Toepffer Bärenklaus Äußerungen über
die Landeshauptstadt Hannover. Der „Künstler“ hatte Hannover als
„kleinstädtisch konservativ“ bezeichnet und sich darüber gefreut, einen
„künstlerischen Diskurs ausgelöst zu haben, der mit dieser Form nur in
einer tief dumpfen braunen Provinz stattfinden konnte.“
Diese Äußerungen zeigen, so Toepffer, dass sich Herr Bärenklau
offensichtlich überhaupt nicht mit dem Opernstandort Hannover
auseinandergesetzt hat.
Toepffer: „Man kann über Hannover vieles sagen. Aber durch braune
Umtriebe ist diese Stadt in der Vergangenheit wirklich nicht
aufgefallen.“
Die CDU sehe sich nun durch Bärenklaus Verbalattacken gegen die Stadt
und ihre Bewohner weiter bestätigt.
Toepffer: „Wer mit einer künstlerischen Darstellung so wie Bärenklau
bestimmte Botschaften transportieren will, sollt sich auch über die
Empfänger dieser Botschaften Gedanken machen. Ein erfolgreicher Künstler
muss nicht gefallen, sollte aber sein Publikum kennen. Dies ist bei
Bärenklau erkennbar nicht der Fall.“ Die Freischütz-Inszenierung gerate
damit zur bloßen Selbstinszenierung auf Kosten des zahlenden Publikums.
Toepffer weiter: „Niemand will die Kunst zensieren. Aber das
hannoversche Staatstheater gehört nicht nur den Künstlern sondern eben
auch seinem Publikum.
Man hat zuweilen den Eindruck, dass dies bei den Verantwortlichen in
Vergessenheit geraten ist.“
In diesem Zusammenhang zeigt sich Toepffer über Äußerungen des
Opernintendanten Dr. Klügl verwundert, der zur Verteidigung der
Freischütz-Inszenierung erklärt hatte, er habe die Auslastung des
Opernhauses in den letzten 10 Jahren von 60 auf 80 Prozent erhöht.
Toepffer hierzu: „Sollte Klügl recht haben, müsste das Schauspiel
dramatisch an Besuchern verloren haben.“
Dem Wirtschaftsplan der Nds. Staatstheater Hannover GmbH ist zu
entnehmen, dass der Auslastungsgrad beider Sparten von 72,23 % 2005
lediglich auf 77,45 % in 2014 gestiegen ist. In absoluten Zahlen haben
Schauspiel und Oper sogar fast 20.000 Besucher verloren.
Waren es 2005 noch 419 122 Besucher kamen 2014 nur noch 399.714 Besucher
in die Häuser des Staatstheaters.
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