‘DER FREISCHÜTZ’

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Hannover
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Der Chor der Landleute und die Jäger singen an dieser Stelle nicht, sie trällern. Sie brüllen! „Lasst lustig die Hörner erschallen" und „Hussa, hussa, dem Bräut'gam, der Braut". Die Staatsoper Hannover verfügt über einen mächtigen Chor, und dennoch geht er unter. Er liefert nur den Soundtrack für einen Film. In diesem Film sind Krankenschwestern im OP zu sehen und SS-Offiziere mit erigierten Gliedern, an denen sie rhythmisch reiben. Auf dem OP-Tisch liegt Max, der Jägerbursche.
Dann kommt's:
Die Schwestern ziehen Max die Boxershorts herunter, Zoom auf den Penis, Schere, Schnitt, Blut. Das Ganze in der Wiederholung drei, vier Mal. Und wie das Blut herausschießt - so sieht es also aus, wenn einem Mann das Geschlechtsteil abgeschnitten wird und nicht etwa nur das Präputium.
Hussa, hussa, dem Bräut'gam, der Braut? Ei der Daus, da konterkariert aber mal wieder einer. Kay Voges' Inszenierung von Carl Maria von Webers „Freischütz" hat Hannover in den letzten Tagen in Wallung gebracht. Besonders diese Szene...
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Die Musik? Ach ja, die Dirigentin Karen Kamensek und das Niedersächsische Staatsorchester lassen sich von der Regie zum Glück nicht zum Dreinschlagen hinreißen...
 

RUDOLF NEUMAIER - Süddeutsche Zeitung - 17.12.2015

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